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Digitales Branding: Der Schlüssel zu markenzentriertem und wirkungsvollem Webdesign

Wie kann eine Website gestaltet sein, die eine Organisation oder ein Unternehmen überzeugend und markengerecht repräsentiert? Gerade bei einem Website-Launch oder -Relaunch stellt sich oft die Frage, auf welcher Grundlage Designentscheidungen getroffen werden sollten. Oft existieren bereits grundlegende Gestaltungselemente wie Logo, Farben oder Schriftarten. Manchmal liegt sogar ein umfassendes Corporate Design Manual vor – mal detailliert, mal eher rudimentär. In anderen Fällen wiederum gibt es viel gestalterischen Spielraum, aber kaum konkrete Vorgaben.

Was ist also die beste Herangehensweise, um ein Webdesign zu entwickeln, das nicht nur modern aussieht, sondern die Marke strategisch stärkt?

Sollten sich Designer*innen an aktuellen Designtrends orientieren? Sich strikt an das CD-Manual halten? Oder Templates und Baukastensysteme nutzen und diese anpassen?

All diese Optionen sind möglich – aber führen nicht automatisch zu einem Ergebnis, das visuell überzeugt und zugleich strategisch wirkt.

In diesem Beitrag teile ich über 10 Jahre Erfahrung aus den Bereichen UX, UI, Branding und Webdesign – mit klaren Empfehlungen, wie du durch den komplexen Designprozess gezielt und markenbasiert navigieren kannst, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.

Warum so viele Webseiten ähnlich aussehen – und was das für dein Branding bedeutet

Die Kritik, dass viele Webseiten heute gleich aussehen, ist nicht unbegründet. Denn: Designkonventionen und Templates haben sich durchgesetzt – nicht, weil es an Kreativität mangelt, sondern weil Standards Effizienz und Benutzerfreundlichkeit bringen.

Doch genau darin liegt die Herausforderung: Wenn alle auf ähnliche Gestaltungsmuster setzen, wird es immer schwieriger, sich visuell abzuheben – vor allem dann, wenn die Marke in der Gestaltung keine zentrale Rolle spielt.

Was ist Branding – und wie unterscheidet sich Brand Strategie von Brand Design?

Branding umfasst den strategischen Prozess, einer Organisation oder einem Produkt eine eigenständige Identität zu verleihen. Ziel ist es, ein klares, konsistentes Bild im Kopf der Zielgruppe zu verankern – mit Werten, Haltung und Persönlichkeit, die über das rein Visuelle hinausgehen.

Dabei spielt vor allem die Brand Strategie eine zentrale Rolle: Sie definiert die Grundlagen für die Markenführung – von Vision und Mission über Positionierung und Zielgruppen bis hin zur Tonalität und Markenpersönlichkeit. Aus ihr lassen sich konkrete Maßnahmen ableiten, um Bekanntheit aufzubauen und die gewünschte Wahrnehmung im Markt zu steuern.

Eine starke Brand Strategie gibt die Richtung vor. Sie schafft Klarheit darüber, wie sich eine Marke verhalten, sprechen und weiterentwickeln soll.

Im nächsten Schritt übersetzt das Brand Design diese strategischen Eckpfeiler in eine visuelle Sprache. Dazu gehören Bestandteile wie Logo, Farbwelt, Typografie, Bildsprache oder Gestaltungssysteme. Die Aufgabe des Designs ist es, die Identität greifbar zu machen – in einem Look & Feel, der emotional anspricht und wiedererkennbar ist.

Brand Design ist dann erfolgreich, wenn es die Markenwerte nicht nur darstellt, sondern erlebbar macht – digital, konsistent und intuitiv verständlich.

Gerade an der Schnittstelle zwischen Strategie und Gestaltung zeigt sich, wie tief eine Marke wirklich durchdacht ist. Nur wenn beide Ebenen aufeinander einzahlen, kann ein Webdesign entstehen, das mehr leistet als eine funktionale Oberfläche.

Branding, Brand Strategie, Brand Design und Designsprache. © Andreas Kuhnen

Vom Brand Design zur Designsprache

Ein digitales Interface ist mehr als die Summe seiner Einzelteile. Logo, Farben, Schriftarten und Icons allein machen noch keine Marke sichtbar – und schon gar nicht erlebbar.

Genau an diesem Punkt kommt die Designsprache ins Spiel. Sie schafft eine systematische Verbindung zwischen Markenidentität und Benutzererlebnis. Farben, Formen, Typografie, Bildsprache, Interaktionen und Animationen werden gezielt so kombiniert, dass sie eine einheitliche gestalterische Haltung transportieren – über alle Touchpoints hinweg.

Eine durchdachte Designsprache übersetzt Markenwerte in konkrete Designentscheidungen – und macht die Persönlichkeit der Marke im digitalen Raum erlebbar.

Sie sorgt dafür, dass sich ein Interface nicht nur vertraut anfühlt, sondern eindeutig einer Marke zuordnen lässt. Sie erzeugt Wiedererkennbarkeit, ohne dabei in Konventionen stecken zu bleiben.

Gleichzeitig schafft eine gute Designsprache Orientierung. Für Design- und Entwicklerteams wird klar, wie sich etwas gestalten soll – und warum. Das macht Abstimmungen leichter, spart Zeit und sorgt dafür, dass auch neue Seiten oder Produkte wie aus einem Guss wirken. Wenn alle wissen, worauf das Design einzahlt, wird der gesamte Prozess effizienter – und Entscheidungen lassen sich besser begründen.

Damit das gelingt, braucht es allerdings ein klares Fundament: Markenwerte, eine starke Vision und eine eindeutige Positionierung. Ohne diese Basis bleibt auch die beste Designsprache beliebig.

Einheitliche Designsprache für alle Touchpoints einer Marke. © Andreas Kuhnen

Die Vorteile des Brand-Driven Design Ansatzes

Vielleicht fragst du dich, ob sich ein markenbasierter Designansatz wirklich lohnt – gerade im Vergleich zu schnellen, vorgefertigten Lösungen.

Meine Erfahrung zeigt: Wenn Designentscheidungen konsequent aus der Marke heraus entwickelt werden, bringt das gleich mehrere Vorteile – sowohl für die Außendarstellung als auch für interne Prozesse.

Markenbasiertes Design schafft Klarheit. Jede Entscheidung wird nachvollziehbar – weil sie auf einem festen Markenkern beruht.

Das hat konkrete Auswirkungen:

  • Die Persönlichkeit und Werte der Marke werden sichtbar und verständlich kommuniziert.
  • Es entsteht ein unverwechselbares Erscheinungsbild, das Wiedererkennung schafft – und damit Sichtbarkeit, Vertrauen und langfristige Bindung.
  • Die Gestaltung bleibt über alle Kanäle hinweg einheitlich und konsistent – von der Website über die App bis hin zur Präsentation.
  • Die Zielgruppe versteht schneller, wofür ein Unternehmen steht – und kann eine emotionale Verbindung zu ihm aufbauen.
  • Designentscheidungen lassen sich besser begründen, abstimmen und dokumentieren – das spart Zeit und vermeidet unnötige Diskussionen.
  • Das Design wird nicht durch kurzfristige Trends getrieben, sondern passt langfristig zur Marke – und lässt sich einfacher weiterentwickeln.

Wer langfristig wachsen will, braucht eine Marke, die klar positioniert ist – und ein Design, das das sichtbar macht.

Umsatz steigern durch einheitliche Markenidentität (Quelle: Forbes) © Andreas Kuhnen

Warum ist das wichtig?

Der Aufbau einer erfolgreichen Marke im digitalen Raum ist kein Selbstläufer. Nutzerinnen und Nutzer erwarten heute mehr als nur ein gutes Design – sie wollen verstehen, wofür eine Marke steht. Und das möglichst schnell.

Ein durchdachter, markenbasierter Designansatz hilft dabei, genau das sichtbar zu machen: Haltung, Werte und Identität. Er schafft Orientierung im Gestaltungsprozess – und sorgt dafür, dass digitale Produkte konsistent, glaubwürdig und wiedererkennbar wirken.

Je klarer das Fundament, desto überzeugender das Ergebnis – und desto einfacher wird jede Entscheidung im Designprozess.

Wenn du mehr über meinen Brand-Driven Design Ansatz erfahren möchtest oder vor einem Relaunch stehst, bei dem die Marke im Mittelpunkt stehen soll – melde dich gern. Ich freue mich auf den Austausch.

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